Die vier Freunde betraten die Eingangshalle. „Haltet die Augen auf, Freunde“ sagte Tim. „Wonach denn?“ fragte Kloß, „wir wissen doch gar nicht, wie Wuchpreisinger aussieht, noch wo der Deal über die Bühne geht.“ Gaby seufzte. „Mensch Willy, deswegen sollen wir doch die Augen offenhalten.“ „Genau Pfote,“ entgegnete Tim, „obwohl ich nur Augen für dich habe“. Gaby errötete. „Also los, verteilt euch. Wenn einer was sieht, ruft er die anderen an. Habt Ihr eure Kommunikationszauberstäbe dabei?“
„Häh?“ „Mensch Kloß, er will wissen, ob Du Dein Handy dabei hast. Wir haben unsere natürlich dabei, aber Du bist ja so schusselig“ „Natürlich hab ich mein Handy dabei“, meinte Kloß kichernd. „Hier ist es!“ Triumphierend zog er ein schokoladenverschmiertes Handy aus der Tasche. „Los jetzt“ sagte Tim entnervt. Die Suche begann.
Tim ließ seinen Blick über die Eingangshalle schweifen. Dort waren ungefär 3000 Menschen anwesend. „Schwierig,“ murmelte Tim. „Was würde ich an Wuchpreisingers Stelle tun? Hmmmm…Na klar, maskieren!“ Sein Blick fiel zuerst auf Kloß, der mit einem Eisbecher in der Cafeteria saß und dann auf einen Clown, der in der Kinderecke der Cafeteria Kunststücke vorführte. Tim wählte Kloß‘ Nummer und beobachtete, wie Kloß erschreckt aufsprang, seine Taschen durchwühlte, das Handy herauszog und es stirnrunzelnd anstarrte. Dann betätigte er den richtigen Knopf und hielt es ans Ohr.
„Kloß! Hast Du eigentlich noch was anderes im Kopf als Fressen?“ „Na klar Tim, ich hab alles unter Kontrolle“ „Das sehe ich. Ruf Karl und Gaby an, ich hab den Kerl.“ „Echt? Wo?“ „Es ist der Clown. Bis gleich.“ „Wo denn?“ „In der Cafeteria, Du Dödel!“.
Fünf Minuten später saßen TKKG in der Cafeteria und beobachteten den Clown. Kloß hatte mittlerweile seinen dritten Eisbecher verputzt und Tim hatte auf Kloß‘ Rechnung Cola light aus ökologischem Anbau bestellt. „Wieso bist Du so sicher, dass der Clown Wuchpreisinger ist?“ fragte Karl. „Ist doch klar, Mainframe. Der Typ ist so stark geschminkt, dass man sein Gesicht nicht erkennen kann. Und außerdem bewegt er sich ungeschickt, als ob er noch nie ein Clownskostüm getragen hatte. Guckt doch!“
Gerade war der Clown über seine eigenen Riesenfüße gestolpert und hatte einen Purzelbaum geschlagen. Die Kinder applaudierten. „Dieser Mistkerl!“ zischte Gaby, „der will wohl neue Abnehmer für sein Dreckszeug gewinnen.“ „Und habt Ihr den Kerl da an der Theke gesehen? Der hat eine Waffe in seiner Aktentasche versteckt, ich habe das Klirren gehört, als er die Tasche auf die Theke gelegt hat. Der gehört zu Wuchpreisinger, er hat hingeguckt.“ „Das haben die anderen aber auch, Tim“ meinte Kloß. „So ein Clown fällt nun einmal auf. Meiner Meinung nach kann das gar nicht Wuchpreisinger sein. Der sollte sich doch mit den drogistanischen Kuriern treffen und nicht hier den Clown mimen.“ „Och Mensch Willy!“, stöhnte Gaby. „Denkst Du denn nie nach? Das ist ein Ablenkungsmanöver.“ „Richtig, Süße“, sagte Tim und kraulte Gaby das Kinn. „Ich habe einen Plan. Karl, verständige Kommissar Glockner, er soll herkommen.“ „Wäre es nicht effektiver, die Flughafenpolizei zu verständigen?“ fragte Kloß „Mann Willy, der Chef der Flughafenpolizei, Kommissar Pingelig, hat mich letztes Jahr angezeigt, als diesen Typen, der seine Buntglasflasche in den Weißglascontainer entsorgt hatte, in den Hochsicherheitsbereich verfolgt und zur Rede gestellt hatte. Dabei habe ich gar nicht so stark zugeschlagen, außerdem war Pingelig selbst schuld, er hätte mir nicht dumm kommen dürfen“
„Also, wo war ich stehengeblieben? Achja. Pfote, Du gehts raus und holst Deinen Vater ab, was jetzt kommt ist nichts für Frauen. Karl und Kloß, Ihr postiert euch links und rechts von dem Thekentypen, wenn er eingreifen will, schaltet Ihr ihn aus. Karl, wo ist Glockner?“ „Am Eingang, er will wissen was los ist.“ „Sag ihm, er soll auf Gaby warten. Auf eure Positionen.“ Die vier Freunde gingen in Position. Tim vergewisserte sich, dass Gaby außer Gefahr war und ging auf den Clown zu.
„Hey, Clown!“ Der Clown dreht sich um und Tim verpasste ihm einen Tritt in den Magen. Der Clown schrie auf , ebenso die Kinder. „Keine Sorge Ihr Würmer, ich rette euch!“ rief Tim. „Nein Tim!“ rief jemand im Hintergrund, aber davon liess er sich nicht beirren Der Clown hatte sich mittlerweile verkrümmt und stöhnte „Du Mistkerl, was soll das?“ Tim rammte ihm das Knie ins Gesicht und der Clown sackte bewußtlos zusammen. Jemand packte ihn an der Schulter. Tim packte die Hand und brachte den heimtückischen Angreifer mit einem Schulterwurf zu Fall. Dann sprang er auf und blickte auf Karl und Kloß, die ihn erschrocken anstarrten. „Was ist denn? Bewundert Ihr die Eleganz, mit der ich diese beiden Schufte ausgeschaltet habe? ACHTUNG!“
Hinter den beiden stand der Thekentyp. Tim schnappte einen Eisbecher und schleuderte ihn dem Typen an den Kopf. Sein Gegner sackte zusammen. Aber wer war der dritte Angreifer? Er blickte zum Boden und sein Blick fiel auf den bewußtlosen Kommissar Glockner. Dann ertönte eine laute Stimme: „So, jetzt reichts!“ Tim drehte sich um, hinter ihm stand Kommissar Pingelig, umgeben von SEK-Beamten.
„Hey, Herr Oberkommissar“ sagte Tim, „Sie sollten mir dankbar sein, ich habe gerade einen Drogendealer dingfest gemacht.“ „Was hast Du?“ fragte Kommissar Glockner, der gerade wieder erwachte. Sein rechtes Augenlid zuckte. Das tat es öfter, aber nur, wenn Tim in der Nähe war, wie Gaby einmal bemerkt hatte. „Einen Drogendealer, Herr Kommissar.“ „Blödsinn“ fuhr Pingelig dazwischen. „Die beiden Männer, die Du hier…“ „Ich wüsste nicht, dass wir uns Duzen, Herr Wachtmeister“ fiel Tim ihm mit einem gefährlichen Unterton dazwischen. „Die beiden Männer waren verdeckte Ermittler des BKA, die nach monatelanger Vorbereitung kurz vor dem Ziel standen.“
„Die sind selber schuld, was benehmen die sich auch so verdächtig, der Thekentyp hat ja sogar eine Zigarette geraucht! Außerdem können Sie gar nicht wissen, dass das Polizeibeamte sind.“ „Ach ja? Ich stehe in ständigem Kontakt mit den beiden“ Kloß wieherte „Wie denn? Per Rauchzeichen? Hahahahaaaa!“ „Nein, per Funk“ „Hahahaaa, Funkensprühende Drogendealer, haaahaaahaaa!“ „Klappe Willi“ fuhr Tim ihn an. „Herr Glockner, wissen Sie etwas darüber?“ „Ja Tim, Kommissar Pingelig hat recht, ich war auch in dieser Aktion involviert, deswegen war ich auch vor Ort“ „Tja, Pech gehabt. Hätten sich mal besser vorbereiten sollen. Uns ist noch nie jemand erwischt“ „Genau“, warf Kloß ein. „Dieses Mal sind Sie dran, Herr Carsten! Erst diese Angriffe im letzen Jahr…“ „Mein Gott, sind Sie nachtragend.“ „…und jetzt auch noch Behinderung der Behörden, tätlicher Angriff auf Polizeibeamte…“ „Lass mal gut sein, Paul“ unterbrach ihn Herr Glockner, „Tim hatte sicher seine Gründe, nicht wahr?“ Er blickte Tim fragend an. „Ja Herr Glockner“ Tim erzählte, was sie mittlerweile herausgefunden hatten. Kommissar Glockner war verblüfft über Tims Scharfsinn, Pingelig schien das ganze nicht ganz zu glauben.